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        | Labor GIVE - 
                Forschungsgesellschaft | 
      
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        | Bericht des Obmanns 
                an die Generalversammlung vom 20.11.2000 | 
      
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        | Hintergrund | 
      
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        | Der Gegenstand der wissenschaftlichen Analyse zur Beantwortung 
                der sozialen und technologischen Gestaltungsfragen, die das 
                Labor GIVE konstituieren, nimmt langsam aber sicher Gestalt an: 
                die Integration weltweiter elektronischer Vernetzung in die 
                Gestaltung einer lokalen Lebensumgebung, die nicht mehr an der 
                Zerrissenheit zwischen "urbaner"und "ruraler" Realität, zwischen 
                wirtschaftlicher Zentralität und peripherer Abgeschiedenheit 
                leidet. An der Jahrtausendwende deutet sich subkutan ein neuer 
                Megatrend an, eine neue Polarität: Globalisierung und 
                Individualisierung, der Zugriff auf eine Welt voller Information 
                und zugleich die Herausforderung, jeweils ganz eigene Wege 
                jenseits standardisierter Muster zu gehen, die eben nicht nur 
                für Individuen, sondern auch für Gruppen, Gemeinschaften, 
                Gemeinden, Regionen und Länder gilt. Sich selbst neu zu erfinden 
                bzw. erfinden zu müssen ist nicht nur ein Schlagwort aus dem 
                Bereich des Marketing und der politischen Ideologie, sondern 
                eine viel tiefer gefühlte Notwendigkeit und Herausforderung 
                einer ganzen Epoche, in der ein neuer "Fortschritt im Bewußtsein 
                der Freiheit" stattfindet. | 
      
        |  | 
      
        | Die Programmatik des Labor GIVE faßt die komplexen Veränderungen 
                unserer Zeit in einem hypothetischen Fluchtpunkt zusammen, der 
                nicht einfach gefunden werden kann, sondern im besten 
                technischen Sinne auch er-funden werden will: der lokale 
                Lebensraum, der im Sinne der Forderung nach nachhaltiger 
                Entwicklung ein Maximum gesellschaftlicher Probleme vor Ort 
                lösen will und sich zu diesem Zweck informationeller globaler 
                Ressourcen in einem nie gekannten Ausmaß versichern muß. Dieser 
                lokale Lebensraum ist aber genau deswegen mehr als Wohn- und 
                Arbeitsort im herkömmlichen Sinne, er wird auch ein Ort der 
                politischen Selbstbestimmung und des bewußten Entwerfens und 
                Lebens von Werten. Unsere Hypothese für das 21. Jahrhundert 
                lautet, daß dem gewaltigen Urbanisierungsschub des nunmehr zu 
                Ende gehenden Jahrhunderts ein Gegenschub in Richtung "verteilte 
                Städte" oder "urbane Dörfer" folgen wird, in dessen Gefolge 
                völlig neue Chancen und Probleme entstehen. | 
      
        |  | 
      
        | Im 
                wissenschaftlichen Diskurs ist diese Hypothese nicht 
                unumstritten und auch nicht die Verlagerung des 
                Forschungsinteresses auf die konsequenterweise folgenden Fragen 
                der Gestaltung nicht nur der "globalen Dörfer", sondern auch und 
                vor allem der Mechanismen ihres Zusammenhaltes jenseits der 
                (immer deutlicher zum Vollzugsorgan kapitalwirtschaftlicher 
                Interessen schrumpfenden) Zwangsklammer der staatlichen 
                Souveränität. Fast ist es so, als wäre der antizipative Geist 
                zurückgeschreckt vor der Größe der Aufgabe, die es da zu 
                bewältigen gilt. Zwar beschwören Soziologen wie Pierre Bourdieu 
                unter großer Anteilnahme der wissenschaftlichen Intelligenz die 
                Notwendigkeit einer "neuen Aufklärung", aber worin und worüber 
                diese zu bestehen habe, darüber besteht weitgehend Unklarheit. | 
      
        |  | 
      
        | In 
                dieser Situation besteht die Arbeit des Labor GIVE darin, eine 
                inhaltliche Vermittlung sehr vieler heterogener theoretischer 
                und praktischer Fortschritte auf dem Gebiet der Herstellung 
                einer neuen Lebensrealität zu leisten, und sich dabei weder von 
                der herkömmlichen akademischen Aufspaltung in 
                Wissenschaftsdisziplinen noch von der unterschiedlichen 
                Verfaßtheit gesellschaftlicher Diskurse irritieren zu lassen; 
                GIVE ist ein experimenteller Bauplatz für eine Theorie und 
                Praxis der informierten Gesellschaft, der seine Stärke aus der 
                Offenheit für neue Diskursebenen und zugleich der Klarheit der 
                Grundkonzeption bezieht. Schon das Akronym ist Programm, diese 
                neue Art des Wissens kann nur leben durch Beiträge, sie ist 
                nicht fertig und axiomatisch. Zugleich aber ist das Akronym 
                unmittelbar praktisch zu verstehen als Bekenntnis zu einer 
                Wissensökonomie, in der die Organisation eigener Versorgung 
                zunehmend mit einem Beitrag zum allgemeinen Modell- und 
                Wissensbestand der Gesellschaft zusammenfällt. | 
      
        |  | 
      
        | Die 
                Lage des Vereines | 
      
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        | Gegenüber dem wissenschaftlichen Anspruch nimmt sich die 
                Tätigkeit des Vereines auch und gerade im Jahr 2000 natürlich 
                noch immer sehr bescheiden aus; in einer Zeit der budgetären 
                Restriktionen und der verschärften Konkurrenz auch am 
                Wissenschaftsmarkt ist es besonders schwer für ein neues 
                Institut, überhaupt eine Existenzbasis zu sichern und ein 
                langfristiges Forschungsprogramm in die Wege zu leiten. Auch 
                wenn GIVE sich primär einem synoptischen und integrativen 
                Wissenschaftsstil verpflichtet weiß, so ist doch auch diese 
                Tätigkeit an personelle und finanzielle Ressourcen gebunden, die 
                gerade im Bereich der Sozialwissenschaften schwer aufzutreiben 
                sind. An eine Basissubvention des Wissenschaftsministeriums ist 
                nach Auskunft der zuständigen Abteilung für neue Institute kaum 
                zu denken, Auftragsforschung im wirtschaftlichen Bereich hat 
                sich zunehmend auf die Erkundung kurzfristiger Marktchancen 
                verlagert und erfüllt nicht wirklich den Vereinszweck. So blieb 
                als einzige Einnahmequelle des Jahres 2000 die wissenschaftliche 
                Beratung und Recherche, das Verfassen von Beiträgen und die 
                Expertenvernetzung im Rahmen von "Global Village" im Wiener 
                Rathaus, innerhalb derer auch fundamentale Fragen der 
                Stadtentwicklung diskutiert werden konnten. Die Problematik 
                freiwillig - unentgeltlicher Tätigkeit ist schon letztes Jahr 
                angesprochen worden, an ihr hat sich nichts grundlegendes 
                geändert. Eine Premiere war, daß dieses Jahr zum ersten Mal 
                weitere Personen in dieser Form bei GIVE arbeiteten, allerdings 
                immer nur kurz und transitorisch. Dadurch konnte doch ein wenig 
                mehr erreicht werden als ein reines "Jahr des stillen 
                Nachdenkens". | 
      
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        | Neue Netzwerke, neue Beziehungen | 
      
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        | Eine besondere Würdigung erfuhr die Arbeit von GIVE durch die 
                Wahl des Obmanns in den Vorstand von SUSTAIN, der 
                österreichischen Vereinigung wissenschaftlicher Institute zur 
                Koordinierung der Forschung über Nachhaltigkeit, sowie die schon 
                davor begonnene parallele Verklammerung mit der österreichischen 
                Sektion von ECOVAST, dem Europäischen Rat der Dörfer und 
                Kleinstädte. Durch das Zusammenführen der Netzwerke kann 
                vielleicht jene Synergie entstehen, die einen Ersatz für die 
                kaum vorhandene politische und ökonomische Absicherung der 
                Vereinsarbeit erzeugen könnte. In diesem Zusammenhang ist auch 
                die öffentliche Präsentation von GIVE auf der Enquete "Human - 
                e- region" der niederösterreichischen Landesakademie sowie der 
                Auftritt auf der "Visionale - erste Messe der österreichischen 
                Zivilgesellschaft" zu sehen. Das vergangene Jahr war 
                gekennzeichnet von einer Fülle neuer Bemühungen um Vernetzung 
                mit komplementären und gleichartigen Institutionen. Dabei ist 
                der Versuch am bedeutendsten, mit den Partnern erfolgreicher 
                Projekte langfristige Kooperationen aufzubauen, der noch immer 
                in Diskussion ist. Eine Art "virtuelle Genossenschaft" soll es 
                ermöglichen, Events, Ausstellungen, Kongresse, Studienarbeiten 
                etc. wirkungsvoller zu bearbeiten und dem immer stärker 
                werdenden Druck auf Einbeziehung kommerzieller Aspekte dadurch 
                zu begegnen, daß ein heterogenes Konsortium verschiedene Aspekte 
                von Projekten abzudecken vermag, wobei sich GIVE auf die 
                Forschungsaspekte konzentriert und die Erbringung von 
                wirtschaftlichen Leistungen anderen überläßt. Wesentlich ist, 
                daß sich diese Strategie auch in der Kommunikation nach außen 
                widerspiegeln soll; ein gemeinsames Auftreten und eine 
                gemeinsame "corporate identity" mit den Gruppen Plansinn, 
                Telechance-Teleworks und World of NGO - Mountain Unlimited ist 
                in Diskussion. | 
      
        |  | 
      
        | Leider sind im zweiten Halbjahr 1999 mehrere entscheidende 
                Gelegenheiten zum Aufbau internationaler Netzwerke versäumt 
                worden, wobei explizite Einladungen zur Präsentation von GIVE 
                auf der Tagung der Alpenschutzkonvention in Benediktbeuren und 
                auf dem Kongreß "Cities in the Global Information Society: an 
                International Perspective" in Newcastle aus den im letzten Jahr 
                dargelegten Gründen ausgeschlagen werden mußten. | 
      
        |  | 
      
        | Das 
                Jahr 2000 hat aber eine ganze Reihe von neuen internationalen 
                Kontakten gebracht, die sich sehr nachhaltig auf die weitere 
                Entwicklung des Vereines auswirken könnten. Gleich drei 
                internationale Präsentationen gab es im Monat Mai: | 
      
        |  | 
      
        | Vom 4. - 6. Mai organisierte die Donau-Universität Krems - 
                Zentrum für Bauen und Umwelt - gemeinsam mit der Ecole 
                d'Architecture la Villette sowie der Universität Darmstadt eine 
                enquete zur gemeinsamen Ausarbeitung eines 
                Forschungsschwerpunktes "e-living" in Paris, zu der Labor GIVE 
                als Fachpartner geladen war. Das Resultat dieser ambitionierten 
                Veranstaltung dürfte weniger im internationalen Netzwerk 
                bestehen als in der überraschenden Entdeckung, daß auch und 
                gerade eine stark anwendungs- und lehrorientierte Einrichtung 
                wie die DU im Forschungsbereich sehr avanciert sein kann und 
                über ein neues, professionelles Verständnis von Kooperation 
                verfügt, das sich nicht immer mit traditionellen 
                Universitätskulturen vereinbaren läßt. Jedenfalls besteht 
                berechtigte Hoffnung, im Plan der Donauuniversität für eine 
                lehrgangsmäßige Ausweitung der Schwerpunkte solares Bauen und 
                Stadtentwicklung die punktuelle Kooperation mit GIVE auf dem 
                Gebiet "e-living" fortzusetzen und zu vertiefen sowie in das 
                Netzwerk der ökologischen Architektur stärker einbezogen zu 
                werden. | 
      
        |  | 
      
        | Vom 13. bis 15. Mai war GIVE bei einer Veranstaltung des 
                Netzwerkes ENSURE (European Network for Sustainable regional 
                Development) im steirischen Schloß Seggau bei Leibnitz zu Gast, 
                an dem ca. 30 wissenschaftliche Institutionen, unter ihnen das 
                Wuppertal Institut und das Technion Haifa, teilnehmen. Thema war 
                "Higher Education for Sustainable Regional Development", die 
                Frage inwieferne sich ein Magisterstudium für nachhaltige 
                regionale Entwicklung auf internationaler Ebene ähnlich einem 
                MBA standardisiern läßt. Dabei gab es eine Fülle interessanter 
                Kontakte zu Sprechern und Teilnehmern, aufbauend auf der Idee 
                der "Global and Local" Workshops, von "Bildung und Begegnung" 
                und von CultH. Zusammenarbeit wurde vereinbart mit der Gruppe um 
                Giovanni Abrami und der Zeitschrift OLTRE, was im Juli mit einem 
                kleinen Workshop in Bassano die Grappa erste Formen angenommen 
                hat. Der von GIVE favorisierte Vorschlag, nachhaltige 
                Bildungseinrichtungen in regionale Kontexte einzugliedern wie Klöster, wurde stark 
                beachtet und war von den Veranstaltern (das internationale Büro 
                von ENSURE wird geleitet von SUSTAIN) durchaus als Signal 
                beabsichtigt.
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        |  | 
      
        | Die nachhaltigste Wirkung auf die Arbeit von GIVE hatte aber die 
                dritte Veranstaltung, auf die der Referent geladen war, "Planen 
                und Bauen im Multimedia- Zeitalter" hieß eine Veranstaltung, die 
                das Netzwerk für Arbeit und Innovation für Schleswig - 
                Holsteinische Architekten und Planungsakteure durchführte. Dabei 
                ergab sich auch die freundliche Einladung, das neue 
                Stadtentwicklungsprojekt "Klosterforst" in Itzehoe zu 
                besichtigen. Auf dem Gelände einer ehemaligen Bundeswehrkaserne 
                ist ein bisher einmaliges Entwicklungsprojekt entstanden, in dem 
                die Bereiche Wohnen, Arbeiten und Versorgung/Freizeit zu einer 
                neuen dörflichen Urbanität im Sinne der GIVE - Konzepte 
                verschmolzen sind. Die eingangs erwähnte Realisierung 
                telematikbasierender Siedlungskonzepte hat hier ein ganz 
                wesentliches Flaggschiff und Testbed gewonnen, dessen Erfolg und 
                Entwicklung genau zu studieren ist und dessen innovative Impulse 
                andernorts aufgenommen werden können - was zu gewährleisten ja 
                unter anderem eine Funktion von GIVE ist. | 
      
        |  | 
      
        | Aktivitäten und Perspektiven | 
      
        |  | 
      
        | Während im Vorjahr die (vorerst gescheiterte) Hoffnung der 
                Umsetzung in ein internationales Projekt im Vordergrund stand, 
                rückte im Jahr 2000, insbesondere im Gefolge der beschriebenen 
                Vernetzungsaktivitäten, der Aspekt der Realisation vor Ort in 
                den Mittelpunkt. "Global Village" wurde mit großem Erfolg und 
                Medienecho durchgeführt, doch wurde schon letztes Jahr die 
                Überführung der Veranstaltung in eine lokale, dauerhafte 
                Pilotsituation erwogen. War es damals das Konzept eines 
                "Wissenschaftsquartiers" mit "Wissensladen" im Spannungsfeld von 
                Rathaus und Universität - ein Vorschlag, der zwar Interesse 
                fand, aber nicht weiter verfolgt und ausgearbeitet wurde - so 
                ergab sich aus der an sich sehr belastenden Tatsache der 
                Betriebsübernahme des Karolinenhofs durch den Referenten die 
                Chance und zugleich Notwendigkeit, Ressourcen vor Ort in die 
                Entwicklungsarbeit des GIVE einzubeziehen. Der Besuch im 
                Klosterforst lieferte sozusagen ein Entwicklungsmodell, das sich 
                mit einigen Modifikationen auf Floridsdorf übertragen ließe und 
                den Beweis für die wirtschaftlichen und sozialen 
                Entfaltungspotentiale telematikunterstützter 
                Stadtteilentwicklung liefert. Freilich bedürfte es für die 
                Implementation derartiger Arbeitsmöglichkeiten einer 
                vorangegangenen intensiven Qualifikation der ansässigen 
                Bevölkerung. Eine Hauptaktivität der vergangenen Monate ist 
                daher die Konzeption eines Zweistufenmodells, wobei in der 
                ersten Phase die Konzeption eines multimodalen Raumes, der 
                mithilfe von Telematik und neuartiger Möblierung die globalen 
                Ressourcen in eine lokale Situation bündelt, im Mittelpunkt 
                steht, während in der zweiten Phase dann eine Implementation von 
                Telearbeit und ihrer aggregierten Folgewirkungen im Sinn einer 
                Verbesserung lokaler Dienstleistungsstruktur versucht werden 
                soll. | 
      
        |  | 
      
        | Zugleich ergaben sich in den letzten Monaten auch Perspektiven, 
                die auf eine ersteversuchsweise Realisierung des "global und 
                lokal" Konzeptes in Verbund mit der niederösterreichischen 
                Landesakademie hindeuten. | 
      
        |  | 
      
        | Auf dem Gebiet der Beschäftigung mit global integrativen 
                Kulturformen wurde im Jahr 2000 mit dem Earth Day (20.3.) sowie 
                durch Beginn  der lange vorbereiteten Zusammenarbeit mit dem 
                Ehama Institut (22.8.) Meilensteine gesetzt, die aber noch ihrer 
                theoretischen Aufarbeitung und Fundierung harren. Auf der Ebene 
                des praktischen Experiments wurde mit dem Verein VUM und World 
                of NGOs das Projekt "Computer for Camerooon" initiiert, wobei 
                sich hier mit der TU Wien/IGW auch eine wissenschaftliche 
                Begleitmöglichkeit anbietet. | 
      
        |  | 
      
        | Das 
                Projekt "Bildung und Begegnung 1" wurde mit der Abgabe des 
                Berichtes vorläufig abgeschlossen und soll mit dem NÖ-LAK 
                Projekt zusammengeführt werden. | 
      
        |  | 
      
        | Eine Nachfolgekooperation von CULTH deutet sich mit dem Institut 
                für Wissenschaftstheorie an der Universität Wien an. | 
      
        |  | 
      
        | Operative Konsequenzen | 
      
        |  | 
      
        | Die Etablierung regulärer Beschäftigungsverhältnisse im Verein 
                ist im Moment nicht in Sichtweite, das Interesse an 
                Unterstützung reiner Forschungsarbeit bei diversen öffentlichen 
                und privaten Stellen ist aufgrund der allgemeinen Nulldefizit - 
                Stimmung gegen Null gesunken. Die Etablierung von Projekten mit 
                Forschungscharakter im Rahmen von Kooperationen erscheint 
                sinnvoller, doch muß GIVE in diesen Kooperationen auch dauerhaft 
                präsent sein. In diesem Sine erschien die modulare Aufteilung 
                der Arbeit in Projektpakete, die an Praktikanten oder maximal 
                per Werkvertrag vergeben werden können, die sinnvollste Lösung. 
                Vor zwei Monaten wurde daher folgedes Papier in Umlauf gebracht, 
                das auch den Kern meiner Vorschläge für die Planung der Arbeit 
                im Jahr 2001 darstellt. Sinn war es, zunächst freiwillige 
                unentgeltliche Mitarbeiter zu gewinnen und diese schrittweise in 
                dauerhaftere Verhältnisse einzubinden. | 
      
        |  | 
      
        | Strukturierung der künftigen Arbeit des Vereines: | 
      
        |  | 
      
        | "Seit 1992 beschäftigt sich das Labor GIVE mit dem Zusammenhang 
                von
                Telekommunikation/ Computervernetzung auf der einen Seite und 
                der
                ökologisch-nachhaltigen Gestaltung von Lebensräumen 
                andererseits. Bekannt geworden ist GIVE als Initiator der Veranstaltung "Global 
                Village".
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        |  | 
      
        | Die 
                Grundthese ist, daß sich eine positive Korrelation der 
                Intensität von Wissen und Kommunikation und von Lebensqualität an Orten 
                herstellen läþt,
 an denen Wissen und Kommunikation verfügbar sind. Diese positive
 Korrelation ist allerdings nur unter bestimmten Bedingungen zu 
                erreichen,
 die GIVE genauer erforschen und ins Bewuþtsein bringen will.
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        |  | 
      
        | Dafür werden verschiedene Methoden eingesetzt, die von der 
                reinen Dokumentation über die Initiierung und Moderation von Symposien  
                (CultH,
 Global Village, NGO-Interet-Fiesta und andere) bis hin zu 
                aktiven sozialen
 Experimenten reichen. Immer wesentlicher wird die Konzeption und
 Realisation von Modellen von "globalen Dörfern", das sind
 fußgängerrorientierte, verdichtete, ökologisch nachhaltige 
                Siedlungsräume,
 in denen starkes Gewicht auf globale Informationsarbeit und 
                umfassende
 Existenzgrundlagen gelegt wird.
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        |  | 
      
        | GIVE ist seit 1998 als eigenständiger Verein organisiert und 
                betreibt ein Projektbüro in Wien-Floridsdorf. Im Zentrum stehen neben der 
                "Global
 Village" derzeit folgende Aktivitäten, für die auch freiwillige
 Mitarbeiter gesucht werden:
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        |  | 
      
        | 1. 
                Gestaltung einer Website "Inventar der globalen Dörfer":  Gute 
                Beispiele von Siedlungsformen, an denen Wohnen, Arbeiten und 
                Bildung mit neuen Medien erfolgreich kombiniert werden und zu 
                steigender lokaler Handlungsfähigkeit führen | 
      
        |  | 
      
        | Kooperationspartner | 
      
        |  | 
      
        | - 
                Verein Telechance (Eisenstadt/Jennersdorf/Wien) - Donau-Universität, Zentrum für Bauen und Umwelt (Krems)
 - ECOVAST Austria, European Council Of Villages and Small Towns 
                (Cheltenham/Wien)
 - Association des Villes Numériques (Parthenay)
 - TU Wien IGW
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        |  | 
      
        | 2. 
                Wissenschaftliche Begleitarbeit zu einem Internet-Café und 
                kommunalen Treffpunkt in Wien Floridsdorf.  Hier geht es um die 
                Akzeptanz von Internet in einem Wohnbezirk, speziell um die 
                Aufklärung von Bewohnern über erweiterte Möglichkeiten der 
                Vernetzung und der Selbsthilfe, aber auch um die Erforschung von 
                Bedürfnissen und die Gestaltung von technischen Interfaces, um 
                lokale Kommunikationsprozesse durch Technik zu unterstützen. | 
      
        |  | 
      
        | Kooperationspartner - Plansinn (Wien)
 - TU Wien, Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung
 - Telezentrum / Call Center Academy (Floridsdorf)
 - Café Wien GmbH
 - Institutionen der Stadt Wien
 weitere Kooperationspartner in Verhandlung (Siemens, Bank 
                Austria, UTA)
 | 
      
        |  | 
      
        | 3. 
                Vorbereitung eines internationalen Symposiums in einer 
                niederösterreichischen Kleinstadt zum Dialog zwischen 
                elektronischer und ökologischer Kultur. "Globale und lokale" 
                Ressourcen für die Erweiterung der Lebensqualität sollen 
                erschlossen werden. Auf der einen Seite lehrt uns die Ökologie 
                über die zunehmende Schließung von Stoffkreisläufen, über sanfte 
                und nachhaltige Wege der Zusammenarbeit von Akteuren und über 
                die Potentiale der Ressourcenproduktivität, auf der anderen 
                Seite können wir durch die elektronischen Medien immer mehr 
                Wissensressourcen und Netzwerke aktivieren. Kreislaufschlüsse 
                sind sehr wissensintensiv! | 
      
        |  | 
      
        | Kooperationspartner - Niederösterreichische Landesakademie
 - Niederösterreichische Dorferneuerung
 - SUSTAIN
 - ECOVAST Austria
 | 
      
        |  | 
      
        | 4. 
                Weil dieses Wissen frei verfügbar und vorhanden sein muß, 
                inkludiert GIVE auch  ein Projekt über die Ökonomie digitaler 
                Kultur in Analogie zum Open-Source Modell. Dabei geht es 
                einerseits um die Kultur im Sinn von Museen, Bibliotheken und 
                Archiven, aber auch um Arbeitskultur, das heißt den Austausch 
                von Modellen, Algorithmen, Bildern und Visionen für die 
                Gestaltung lokaler Lebenswelten in "virtuellen 
                Genossenschaften". | 
      
        |  | 
      
        | Kooperationspartner - Institut für Wissenschaftstheorie der Universität Wien
 - The World of NGOs
 (Anmerkung: die Veranstaltung CultH könnte im Rahmen dieses 
                Projektbereiches mit eingeschränkter Thematik fortgeführt 
                werden. Derzeit sind die Kooperationen für eine Fortsetzung im 
                Gespräch)
 - OekoNux  Community
 | 
      
        |  | 
      
        | 5. 
                Im Verbund mit vielen Freunden arbeiten wir an  "digitalen 
                Postämtern" in Dörfern der Dritten Welt. Hier geht es um den 
                Einsatz und die Erhaltung von Technologie unter schwierigsten 
                Bedingungen, um die Möglichkeiten, die der elektronische 
                Wissenstransfer für die Selbsthilfe der marginalisierten und 
                abgeschriebenen Lebensräume unserer geteilten Welt bietet. | 
      
        |  | 
      
        | Kooperationspartner - The World of NGOs
 - Verein zur Unterstützung von Menschen
 - TU Wien Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung
 - Infonet Osttirol
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        |  | 
      
        | 6. 
                Ein besonderes Anliegen ist uns das "Kloster des 21. 
                Jahrhunderts". Die älteste Bildungsinstitution unserer 
                Geschichte wird wieder modern; das Kloster kombiniert den 
                diffusen Zugriff auf eine Welt von Wissen mit der bewußten 
                Disziplin lokaler Transformation. Es ist ein Experimentalort für 
                die Kombination von Bruchstücken zu einem heilenden Ganzen, das 
                auch die Neubestimmung unserer Existenz zum Ziel hat und sich 
                daher von bestehender Praxis absondert, sich aber gleichzeitig 
                in den Dienst der Menschen stellt. Viele Klöster arbeiten heute 
                bereits mit dem Internet als Medium der Kulturarbeit, der 
                Wissensorganisation, der Sammlung von heilendem Wissen. Das 
                Kloster des 21. Jahrhunderts ist eine Metapher für die 
                Möglichkeit, Heilungsbiotope zur Transformation von Wissen in 
                Weisheit einzurichten, die auf dem uralten und modernen Wissen 
                ALLER Kulturen aufbauen. Solche Klöster werden in den nächsten 
                Jahren überall auf der Welt entstehen und wir möchten dazu 
                beitragen. | 
      
        |  | 
      
        | Kooperationspartner - European McLuhan Institute for Digital Culture, Univ. 
                Maastricht"
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        |  | 
      
        | zurück zum Verein | 
      
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