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Labor GIVE -
Forschungsgesellschaft |
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Bericht
des Obmanns an die Generalversammlung vom 11.11.1999 |
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Die
Gründungsversammlung von Labor GIVE wurde am 24.2.1998
abgehalten, also erstreckt sich der Berichtszeitraum
über 20 Monate und geht kurz auf die Vorgeschichte
des Vereins und seine Absichten ein. |
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Labor
GIVE wurde gegründet, um im wesentlichen die Nachfolge
des "Departments Labor GIVE", wie es innerhalb
des Zentrums für soziale Innovation
bestanden hatte, anzutreten. Schon im Jahr 1992
bestand der Konsens mit der Leitung des ZSI, daß
die außeruniversitäre sozialwissenschaftliche Forschung
in ihrer Methodik und Organisationsweise zwar eng
mit der universitären Forschung kooperieren müsse,
daß aber die außeruniversitäre Forschung größere
Spielräume zur Überwindung der Trennung von Theorie
und Praxis habe und dadurch Defizite vor allem im
Innovationsforschungsbereich überwunden werden könnten.
Zugespitzt war die These, daß sich Innovationsforschung
vielleicht gar nicht anders betreiben läßt als durch
ein "bootstrapping" von Theoretikern und
Praktikern unter der Prämisse eines ausgewiesenen
Erkenntniszieles, in dem multidisziplinäre Problemlösungsansätze
zusammenfließen. Schließlich existiert das Objekt
der Forschung - die soziale Innovation, die durch
den technischen Wandel ausgelöst wird - noch nicht,
und Wissenschaft kann sich auf reines Prognostizieren
zurückziehen oder aber in einer forschenden Funktion
in praktischer Absicht genau das Wissen zusammenzutragen
versuchen, das die Akteure einer sozialen Innovation
benötigen. Das schließt ein, daß sich Theoretiker
und Praktiker auf eine gemeinsame Erwartung einer
wünschenswerten Innovation respektive auf ein gemeinsames
Ziel einigen, unter dessen Prämisse sie ihren Dialog
führen. Im Falle GIVE war das, wie der Name schon
sagt, die Frage nach dem "Globally Integrated
Village Environment", kleinräumigen Lebens-
und Siedlungsformen unter dem Primat der Nachhaltigkeit,
die durch Telematik begünstigt und ermöglicht werden.
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So
wurden die Teile des ZSI "Labors" benannt,
eine Konzeption, die später von einem eher traditionellen
Abteilungskonzept mit starker innerinstitutoneller
Kohärenz und hierarchischer Führung abgelöst wurde,
und eher einen Formalakt darstellte . Lediglich
GIVE hielt am Labor-Konzept in seiner ursprünglichen
Form und mit der starken Betonung von außenverknüpften
Netzwerken fest und versuchte es theoretisch und
praktisch weiterzuentwickeln, was letztlich wegen
des Bedürfnisses nach Vereinheitlichung und Straffung
des mittlerweile gewachsenen ZSI zur einvernehmlichen
Trennung und zur Konzeption eines separaten Vereins
führte. |
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Die
Trennung war organisatorisch nicht schwer zu bewältigen,
da das Labor GIVE schon seit 1992 seinen Sitz in
Wien-Floridsdorf hatte. In diese Zeit waren zwei
Hauptprojekte gefallen, die Projektstudie Bruck
an der Leitung und die Veranstaltungen "Global
Village" 93 bis 98. GIVE hatte in den 6 Jahren
Zugehörigkeit zum ZSI ein Netzwerk von Kooperationen
und Partnern aufgebaut und war auch in seiner Funktion
als Nukleus eines visionäre Zukunftsforschungsprojektes
anerkannt. Dies manifestierte sich etwa in der Einladung
zur Teilnahme an der Jury für das mallorcqinische
"Parc Bit" Projekt im Jahr 1994 oder in
der Nominierung als Vertreter von Hannes Swoboda
am "Habitat 2 Dialog Nr.9 Cities, Communication
and Media in the 21st century" in Istanbul
1996. |
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Den
Ausschlag für die Wagnis des Schrittes in die Unabhängigkeit
- nachdem als letztes Projekt im ZSI-Zusammenhang
die "Workshops über gute Praktiken im Bereich
urbaner Telematik im Rahmen von Global Village 1998"
beendet waren - gab die Aussicht auf ein Projekt,
das ebenfalls aus dem "Global Village"
- Zusammenhang her entstanden war. Das Museum moderner
Kunst war schon im Herbst 1997 an das Department
GIVE herangetreten und hatte Interesse an der Teilnahme
an "Global Village" artikuliert. Sehr
bald ergab sich, daß die Thematik, an der das Museum
arbeitete und seine Kontakte Material für eine eigene
Aktivität abgeben würden. Die Digitalisierung des
Kulturerbes schien ein ganz wesentliches Element
im Prozeß zu sein, dem sich GIVE verschrieben hat.
Ist doch die Digitalisierung gleichbedeutend mit
der Möglichkeit der Verfügbarkeit der Inhalte genau
in jenen kleinräumigen, ländlichen und doch vom
Begriff her urbanen Siedlungsformen, die GIVE in
ihrer Möglichkeit und in ihren Zusammenhängen zu
studieren und in ihren konstitutiven Bausteinen
zu erfassen trachtete. |
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So
stand die Arbeit des Vereines nach der Gründung
ganz im Zeichen der Vorbereitung der Veranstaltung
CULTH, "Cultural Heritage in the Global Village".
Die Zusammenstellung des Projektteams und die Auswahl
der Wiener Internationalen Akademie für Zukunftsfragen
als Projektträger erfolgten auf Initiative von GIVE.
Es gelang, die Veranstaltung zu einem offiziellen
Event der österreichischen EU-Präsidentschaft unter
der Ägide des Unterrichtsressorts zu machen. Die
Bundesministerien für Wirtschaft und Wissenschaft
sowie das Wissenschaftsresort der Stadt Wien unterstützten
ebenfalls einschlägige Teile der Veranstaltung. Aufgrund
dieser Perspektive wurde im Frühjahr 1998 mit Unterstützung
des AMS (Gemeinnützige Eingliederungsbeihilfe für
Ulrike Asen und Akademikertraining für Elis Thiel)
der Forschungs- und Sekretariatsbetrieb voll aufgenommen.
Es stellten sich durch das CULTH-Projekt sogleich
zwei neue Projekte ein, die parallel in Angriff
genommen wurden, nämlich das Projekt "Kloster
des 21. Jahrhunderts" und das Projekt "Bildung
und Begegnung", die später beschrieben werden.
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Das
Projekt CULTH konnte zwar mit großem Erfolg durchgeführt
werden, hat jedoch aufgrund großer Zurückhaltung
auf Seiten der Industrie und der Sponsoren nur durch
verlustreichen Einsatz der beteiligten Initiatoren
- und hier vor allem auf Seiten des Labors GIVE
- durchgeführt werden können. |
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Eine besondere Würdigung erfuhr die Arbeit von GIVE
durch die Wahl des Obmanns in den Vorstand von SUSTAIN,
der österreichischen Vereinigung wissenschaftlicher
Institute zur Koordinierung der Forschung über Nachhaltigkeit,
sowie die schon davor begonnene parallele Verklammerung
mit der österreichischen Sektion von ECOVAST, dem
Europäischen Rat der Dörfer und Kleinstädte. Durch
das Zusammenführen der Netzwerke kann vielleicht
jene Synergie entstehen, die einen Ersatz für die
kaum vorhandene politische und ökonomische Absicherung
der Vereinsarbeit erzeugen könnte. In diesem Zusammenhang
ist auch die öffentliche Präsentation von GIVE auf
der Enquete "Human - e- region" der niederösterreichischen
Landesakademie sowie der Auftritt auf der "Visionale
- erste Messe der österreichischen Zivilgesellschaft"
zu sehen. Das vergangene Jahr war gekennzeichnet
von einer Fülle neuer Bemühungen um Vernetzung mit
komplementären und gleichartigen Institutionen.
Dabei ist der Versuch am bedeutendsten, mit den
Partnern erfolgreicher Projekte langfristige Kooperationen
aufzubauen, der noch immer in Diskussion ist. Eine
Art "virtuelle Genossenschaft" soll es
ermöglichen, Events, Ausstellungen, Kongresse, Studienarbeiten
etc. wirkungsvoller zu bearbeiten und dem immer
stärker werdenden Druck auf Einbeziehung kommerzieller
Aspekte dadurch zu begegnen, daß ein heterogenes
Konsortium verschiedene Aspekte von Projekten abzudecken
vermag, wobei sich GIVE auf die Forschungsaspekte
konzentriert und die Erbringung von wirtschaftlichen
Leistungen anderen überläßt. Wesentlich ist, daß
sich diese Strategie auch in der Kommunikation nach
außen widerspiegeln soll; ein gemeinsames Auftreten
und eine gemeinsame "corporate identity"
mit den Gruppen Plansinn, Telechance-Teleworks und
World of NGO - Mountain Unlimited ist in Diskussion.
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Leider sind im zweiten Halbjahr 1999 mehrere entscheidende
Gelegenheiten zum Aufbau internationaler Netzwerke
versäumt worden, wobei explizite Einladungen zur
Präsentation von GIVE auf der Tagung der Alpenschutzkonvention
in Benediktbeuren und auf dem Kongreß "Cities
in the Global Information Society: an International
Perspective" in Newcastle aus den im letzten
Jahr dargelegten Gründen ausgeschlagen werden mußten.
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Das
Jahr 2000 hat aber eine ganze Reihe von neuen internationalen
Kontakten gebracht, die sich sehr nachhaltig auf
die weitere Entwicklung des Vereines auswirken könnten.
Gleich drei internationale Präsentationen gab es
im Monat Mai: |
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Vom 4. - 6. Mai organisierte die Donau-Universität
Krems - Zentrum für Bauen und Umwelt - gemeinsam
mit der Ecole d'Architecture la Villette sowie der
Universität Darmstadt eine enquete zur gemeinsamen
Ausarbeitung eines Forschungsschwerpunktes "e-living"
in Paris, zu der Labor GIVE als Fachpartner geladen
war. Das Resultat dieser ambitionierten Veranstaltung
dürfte weniger im internationalen Netzwerk bestehen
als in der überraschenden Entdeckung, daß auch und
gerade eine stark anwendungs- und lehrorientierte
Einrichtung wie die DU im Forschungsbereich sehr
avanciert sein kann und über ein neues, professionelles
Verständnis von Kooperation verfügt, das sich nicht
immer mit traditionellen Universitätskulturen vereinbaren
läßt. Jedenfalls besteht berechtigte Hoffnung, im
Plan der Donauuniversität für eine lehrgangsmäßige
Ausweitung der Schwerpunkte solares Bauen und Stadtentwicklung
die punktuelle Kooperation mit GIVE auf dem Gebiet
"e-living" fortzusetzen und zu vertiefen
sowie in das Netzwerk der ökologischen Architektur
stärker einbezogen zu werden. |
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Vom 13. bis 15. Mai war GIVE bei einer Veranstaltung
des Netzwerkes ENSURE (European Network for Sustainable
regional Development) im steirischen Schloß Seggau
bei Leibnitz zu Gast, an dem ca. 30 wissenschaftliche
Institutionen, unter ihnen das Wuppertal Institut
und das Technion Haifa, teilnehmen. Thema war "Higher
Education for Sustainable Regional Development",
die Frage inwieferne sich ein Magisterstudium für
nachhaltige regionale Entwicklung auf internationaler
Ebene ähnlich einem MBA standardisiern läßt. Dabei
gab es eine Fülle interessanter Kontakte zu Sprechern
und Teilnehmern, aufbauend auf der Idee der "Global
and Local" Workshops, von "Bildung und
Begegnung" und von CultH. Zusammenarbeit wurde
vereinbart mit der Gruppe um Giovanni Abrami und
der Zeitschrift OLTRE, was im Juli mit einem kleinen
Workshop in Bassano die Grappa erste Formen angenommen
hat. Der von GIVE favorisierte Vorschlag, nachhaltige
Bildungseinrichtungen in
regionale Kontexte einzugliedern wie Klöster, wurde
stark beachtet und war von den Veranstaltern (das
internationale Büro von ENSURE wird geleitet von
SUSTAIN) durchaus als Signal beabsichtigt. |
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Die nachhaltigste Wirkung auf die Arbeit von GIVE
hatte aber die dritte Veranstaltung, auf die der
Referent geladen war, "Planen und Bauen im
Multimedia- Zeitalter" hieß eine Veranstaltung,
die das Netzwerk für Arbeit und Innovation für Schleswig
- Holsteinische Architekten und Planungsakteure
durchführte. Dabei ergab sich auch die freundliche
Einladung, das neue Stadtentwicklungsprojekt "Klosterforst"
in Itzehoe zu besichtigen. Auf dem Gelände einer
ehemaligen Bundeswehrkaserne ist ein bisher einmaliges
Entwicklungsprojekt entstanden, in dem die Bereiche
Wohnen, Arbeiten und Versorgung/Freizeit zu einer
neuen dörflichen Urbanität im Sinne der GIVE - Konzepte
verschmolzen sind. Die eingangs erwähnte Realisierung
telematikbasierender Siedlungskonzepte hat hier
ein ganz wesentliches Flaggschiff und Testbed gewonnen,
dessen Erfolg und Entwicklung genau zu studieren
ist und dessen innovative Impulse andernorts aufgenommen
werden können - was zu gewährleisten ja unter anderem
eine Funktion von GIVE ist. |
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Aktivitäten und Perspektiven |
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Während im Vorjahr die (vorerst gescheiterte)
Hoffnung der Umsetzung in ein internationales
Projekt im Vordergrund stand, rückte im Jahr 2000,
insbesondere im Gefolge der beschriebenen Vernetzungsaktivitäten,
der Aspekt der Realisation vor Ort in den Mittelpunkt.
"Global Village" wurde mit großem Erfolg
und Medienecho durchgeführt, doch wurde schon
letztes Jahr die Überführung der Veranstaltung
in eine lokale, dauerhafte Pilotsituation erwogen.
War es damals das Konzept eines "Wissenschaftsquartiers"
mit "Wissensladen" im Spannungsfeld
von Rathaus und Universität - ein Vorschlag, der
zwar Interesse fand, aber nicht weiter verfolgt
und ausgearbeitet wurde - so ergab sich aus der
an sich sehr belastenden Tatsache der Betriebsübernahme
des Karolinenhofs durch den Referenten die Chance
und zugleich Notwendigkeit, Ressourcen vor Ort
in die Entwicklungsarbeit des GIVE einzubeziehen.
Der Besuch im Klosterforst lieferte sozusagen
ein Entwicklungsmodell, das sich mit einigen Modifikationen
auf Floridsdorf übertragen ließe und den Beweis
für die wirtschaftlichen und sozialen Entfaltungspotentiale
telematikunterstützter Stadtteilentwicklung liefert.
Freilich bedürfte es für die Implementation derartiger
Arbeitsmöglichkeiten einer vorangegangenen intensiven
Qualifikation der ansässigen Bevölkerung. Eine
Hauptaktivität der vergangenen Monate ist daher
die Konzeption eines Zweistufenmodells, wobei
in der ersten Phase die Konzeption eines multimodalen
Raumes, der mithilfe von Telematik und neuartiger
Möblierung die globalen Ressourcen in eine lokale
Situation bündelt, im Mittelpunkt steht, während
in der zweiten Phase dann eine Implementation
von Telearbeit und ihrer aggregierten Folgewirkungen
im Sinn einer Verbesserung lokaler Dienstleistungsstruktur
versucht werden soll. |
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Zugleich ergaben sich in den letzten Monaten auch
Perspektiven, die auf eine ersteversuchsweise Realisierung
des "global und lokal" Konzeptes in Verbund
mit der niederösterreichischen Landesakademie hindeuten.
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Auf dem Gebiet der Beschäftigung mit global integrativen
Kulturformen wurde im Jahr 2000 mit dem Earth Day
(20.3.) sowie durch Beginn der lange vorbereiteten
Zusammenarbeit mit dem Ehama Institut (22.8.) Meilensteine
gesetzt, die aber noch ihrer theoretischen Aufarbeitung
und Fundierung harren. Auf der Ebene des praktischen
Experiments wurde mit dem Verein VUM und World of
NGOs das Projekt "Computer for Camerooon"
initiiert, wobei sich hier mit der TU Wien/IGW auch
eine wissenschaftliche Begleitmöglichkeit anbietet.
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Das
Projekt "Bildung und Begegnung 1" wurde
mit der Abgabe des Berichtes vorläufig abgeschlossen
und soll mit dem NÖ-LAK Projekt zusammengeführt
werden. |
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Eine Nachfolgekooperation von CULTH deutet sich
mit dem Institut für Wissenschaftstheorie an der
Universität Wien an. |
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Operative Konsequenzen
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Die Etablierung regulärer Beschäftigungsverhältnisse
im Verein ist im Moment nicht in Sichtweite, das
Interesse an Unterstützung reiner Forschungsarbeit
bei diversen öffentlichen und privaten Stellen ist
aufgrund der allgemeinen Nulldefizit - Stimmung
gegen Null gesunken. Die Etablierung von Projekten
mit Forschungscharakter im Rahmen von Kooperationen
erscheint sinnvoller, doch muß GIVE in diesen Kooperationen
auch dauerhaft präsent sein. In diesem Sine erschien
die modulare Aufteilung der Arbeit in Projektpakete,
die an Praktikanten oder maximal per Werkvertrag
vergeben werden können, die sinnvollste Lösung.
Vor zwei Monaten wurde daher folgedes Papier in
Umlauf gebracht, das auch den Kern meiner Vorschläge
für die Planung der Arbeit im Jahr 2001 darstellt.
Sinn war es, zunächst freiwillige unentgeltliche
Mitarbeiter zu gewinnen und diese schrittweise in
dauerhaftere Verhältnisse einzubinden. |
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Strukturierung der künftigen Arbeit des Vereines: |
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"Seit 1992 beschäftigt sich das Labor GIVE
mit dem Zusammenhang von
Telekommunikation/ Computervernetzung auf der einen
Seite und der
ökologisch-nachhaltigen Gestaltung von Lebensräumen
andererseits. Bekannt
geworden ist GIVE als Initiator der Veranstaltung
"Global Village". |
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Die
Grundthese ist, daß sich eine positive Korrelation
der Intensität von
Wissen und Kommunikation und von Lebensqualität
an Orten herstellen läþt,
an denen Wissen und Kommunikation verfügbar sind.
Diese positive
Korrelation ist allerdings nur unter bestimmten
Bedingungen zu erreichen,
die GIVE genauer erforschen und ins Bewuþtsein bringen
will. |
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Dafür werden verschiedene Methoden eingesetzt, die
von der reinen
Dokumentation über die Initiierung und Moderation
von Symposien (CultH,
Global Village, NGO-Interet-Fiesta und andere) bis
hin zu aktiven sozialen
Experimenten reichen. Immer wesentlicher wird die
Konzeption und
Realisation von Modellen von "globalen Dörfern",
das sind
fußgängerrorientierte, verdichtete, ökologisch nachhaltige
Siedlungsräume,
in denen starkes Gewicht auf globale Informationsarbeit
und umfassende
Existenzgrundlagen gelegt wird. |
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GIVE ist seit 1998 als eigenständiger Verein organisiert
und betreibt ein
Projektbüro in Wien-Floridsdorf. Im Zentrum stehen
neben der "Global
Village" derzeit folgende Aktivitäten, für
die auch freiwillige
Mitarbeiter gesucht werden: |
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1.
Gestaltung einer Website "Inventar der globalen
Dörfer": Gute Beispiele von Siedlungsformen,
an denen Wohnen, Arbeiten und Bildung mit neuen
Medien erfolgreich kombiniert werden und zu steigender
lokaler Handlungsfähigkeit führen |
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Kooperationspartner |
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Verein Telechance (Eisenstadt/Jennersdorf/Wien)
- Donau-Universität, Zentrum für Bauen und Umwelt
(Krems)
- ECOVAST Austria, European Council Of Villages
and Small Towns (Cheltenham/Wien)
- Association des Villes Numériques (Parthenay)
- TU Wien IGW |
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2.
Wissenschaftliche Begleitarbeit zu einem Internet-Café
und kommunalen Treffpunkt in Wien Floridsdorf.
Hier geht es um die Akzeptanz von Internet in einem
Wohnbezirk, speziell um die Aufklärung von Bewohnern
über erweiterte Möglichkeiten der Vernetzung und
der Selbsthilfe, aber auch um die Erforschung von
Bedürfnissen und die Gestaltung von technischen
Interfaces, um lokale Kommunikationsprozesse durch
Technik zu unterstützen. |
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Kooperationspartner
- Plansinn (Wien)
- TU Wien, Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung
- Telezentrum / Call Center Academy (Floridsdorf)
- Café Wien GmbH
- Institutionen der Stadt Wien
weitere Kooperationspartner in Verhandlung (Siemens,
Bank Austria, UTA) |
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3.
Vorbereitung eines internationalen Symposiums in
einer niederösterreichischen Kleinstadt zum Dialog
zwischen elektronischer und ökologischer Kultur.
"Globale und lokale" Ressourcen für die
Erweiterung der Lebensqualität sollen erschlossen
werden. Auf der einen Seite lehrt uns die Ökologie
über die zunehmende Schließung von Stoffkreisläufen,
über sanfte und nachhaltige Wege der Zusammenarbeit
von Akteuren und über die Potentiale der Ressourcenproduktivität,
auf der anderen Seite können wir durch die elektronischen
Medien immer mehr Wissensressourcen und Netzwerke
aktivieren. Kreislaufschlüsse sind sehr wissensintensiv!
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Kooperationspartner
- Niederösterreichische Landesakademie
- Niederösterreichische Dorferneuerung
- SUSTAIN
- ECOVAST Austria |
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4.
Weil dieses Wissen frei verfügbar und vorhanden
sein muß, inkludiert GIVE auch ein Projekt
über die Ökonomie digitaler Kultur in Analogie zum
Open-Source Modell. Dabei geht es einerseits um
die Kultur im Sinn von Museen, Bibliotheken und
Archiven, aber auch um Arbeitskultur, das heißt
den Austausch von Modellen, Algorithmen, Bildern
und Visionen für die Gestaltung lokaler Lebenswelten
in "virtuellen Genossenschaften". |
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Kooperationspartner
- Institut für Wissenschaftstheorie der Universität
Wien
- The World of NGOs
(Anmerkung: die Veranstaltung CultH könnte im Rahmen
dieses Projektbereiches mit eingeschränkter Thematik
fortgeführt werden. Derzeit sind die Kooperationen
für eine Fortsetzung im Gespräch)
- OekoNux Community |
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5. Im Verbund mit
vielen Freunden arbeiten wir an "digitalen Postämtern" in
Dörfern der Dritten Welt. Hier geht es um den Einsatz und die
Erhaltung von Technologie unter schwierigsten Bedingungen, um
die Möglichkeiten, die der elektronische Wissenstransfer für die
Selbsthilfe der marginalisierten und abgeschriebenen Lebensräume
unserer geteilten Welt bietet. |
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Kooperationspartner
- The World of NGOs
- Verein zur Unterstützung von Menschen
- TU Wien Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung
- Infonet Osttirol |
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6.
Ein besonderes Anliegen ist uns das "Kloster
des 21. Jahrhunderts". Die älteste Bildungsinstitution
unserer Geschichte wird wieder modern; das Kloster
kombiniert den diffusen Zugriff auf eine Welt von
Wissen mit der bewußten Disziplin lokaler Transformation.
Es ist ein Experimentalort für die Kombination von
Bruchstücken zu einem heilenden Ganzen, das auch
die Neubestimmung unserer Existenz zum Ziel hat
und sich daher von bestehender Praxis absondert,
sich aber gleichzeitig in den Dienst der Menschen
stellt. Viele Klöster arbeiten heute bereits mit
dem Internet als Medium der Kulturarbeit, der Wissensorganisation,
der Sammlung von heilendem Wissen. Das Kloster des
21. Jahrhunderts ist eine Metapher für die Möglichkeit,
Heilungsbiotope zur Transformation von Wissen in
Weisheit einzurichten, die auf dem uralten und modernen
Wissen ALLER Kulturen aufbauen. Solche Klöster werden
in den nächsten Jahren überall auf der Welt entstehen
und wir möchten dazu beitragen. |
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Kooperationspartner
- European McLuhan Institute for Digital Culture,
Univ. Maastricht" |
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